Gewinn eines Mahnmal-Wettbewerbs
Anonymen Kriegsopfern ihre Identität zurückgeben: Das ist das Anliegen eines Mahnmals, das die Stadt Oldenburg auf dem Alten Jüdischen Friedhof an der Dedestraße errichten möchte. Der Auftrag für die Entwicklung und Umsetzung dieses Mahnmals ging an Amir Omerovic – er gewann im Jahr 2020 den Wettbewerb, den die Stadt dafür ausgeschrieben hatte.
Fußabdrücke, scheinbar aus dem Nichts, individuell und unverwechselbar und doch dem gleichen Weg unterworfen, weisen auf das qualvolle Leiden und Sterben der 56 Kriegsopfer (…). Amir Omerovic gelingt es in seiner künstlerischen Umsetzung trefflich, die Besonderheit des Ortes auf dem Jüdischen Friedhof und die Erinnerung an die Kriegsopfer einfühlsam zu verknüpfen und damit ein würdevolles Gedenken zu ermöglichen.
So bewertete die Jury den Entwurf aus Bronze und Stahl, der nach ihrem Befinden Einzigartigkeit und Vergänglichkeit gleichermaßen symbolisiert. Die Jury entschied sich einstimmig für Amir Omerovic‘ Wettbewerbsbeitrag.
Spuren sichtbar machen und erinnern
56 Kriegsopfer wurden zwischen 1941 und 1943 auf dem Jüdischen Friedhof an der Dedestraße menschenunwürdig vergraben. Vorher mussten sie als Zwangsarbeiter unter schlimmsten Bedingungen arbeiten. Sie starben an Unterernährung, nicht behandelten Krankheiten oder durch Gewalt. Gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg möchte die Stadt mit dem Mahnmal an die Folgen des Nationalsozialismus‘, von Krieg und Gewalt erinnern und den anonymen Opfern mit ihrer Identität auch ihre Würde zurückgeben.